Spagyrik
Spagyrische Mittel wurden bereits im Mittelalter hergestellt. Grundgedanke bei der Herstellung ist das alchemistische Prinzip vom Trennen und wieder zusammenfügen. Mehrere Schritte sind jeweils zur Aufarbeitung nötig, wie z. B. Gärung, Destillation, Veraschung. Aus diesem Grundgedanken haben sich im Laufe der Zeit Varianten in der Herstellung ausgebildet und diese wurden nach dem jeweiligen Entwickler benannt, wie z. B. Spagyrik nach Alexander von Bernus, nach Carl-Friedrich Zimpel, nach Cesare Mattei oder nach Theodor Krauß. Ausgangsmaterial sind meist Pflanzen, Mineralien oder körpereigene Substanzen. Spagyrische Mittel gibt es als Fertigarzneimittel oder sie können nach einer individuellen Rezeptur in der Apotheke zusammen gestellt werden. Meist werden sie als Tropfen oder auch als Globuli verabreicht. Anwendungen als Spray, Salben, Bäder oder Umschläge sind aber auch möglich.
Aus naturheilkundlicher Sicht eignet sich die Spagyrik sowohl bei akuten als auch bei chronischen Erkrankungen und wird in der Regel gut vertragen. Nebenwirkungen oder Erstreaktionen im Sinne einer Erstverschlimmerung sind normalerweise nicht zu erwarten.
Erfahrungsgemäß eignet sich der Einsatz spagyrischer Mittel bei vielen Erkrankungen, wie z. Augenerkrankungen, Blasen- und Nierenerkrankungen, Erkältung, Husten, Grippe, Hauterkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Kopfschmerz, rheumatischen Erkrankungen oder auch Stoffwechselerkrankungen.
Weitere Erfahrungen haben gezeigt, dass Spagyrik auch zur Unterstützung seelischer Prozesse eingesetzt werden kann.
Die Schulmedizin sieht die Spagyrik kritisch. Da der Gesetzgeber spagyrische Mittel den Homöopathika zugeordnet hat, gehören sie somit zu den anerkannten besonderen Therapieverfahren.